Urlaub in Österreich – Unsere nachhaltigen Ausflugstipps

Tipps, wie man den Sommerurlaub möglichst umweltschonend gestalten kann, haben wir euch bereits in unseren letzten Blogartikeln gezeigt. Ob Mobilität, Übernachten oder Aktivitäten: Für’s Klima ist es am besten, wenn man den Urlaub in der Nähe verbringt. In diesem Artikel stellen wir euch deshalb verschiedene Ausflugsziele und Aktivitäten in allen neun österreichischen Bundesländern vor, bei denen ihr zusätzlich noch etwas über Klima und Nachhaltigkeit lernen könnt.

Wir freuen uns immer über Feedback! Solltest du eine der vorgeschlagenen Aktivität bzw. Spots besuchen, melde dich gern auf unserem Instagram-Kanal (@protectourwinters) und schicke uns einen kurzen Text mit Bildern zu. Gerne teilen wir deine Erfahrung mit unserer Community!

Wien mal anders: Stadttour mit den Austrian Guides For Future 

Die Austrian Guides For Future bieten geführte Stadttouren mit Nachhaltigkeits- bzw. Klimaschutz-Schwerpunkt in der Hauptstadt Wien an. “Die Kulturmetropole Wien begegnet dem Klimawandel mit kreativen, innovativen Projekten. Auf unseren abwechslungsreichen Touren geht es durch das Wien der Zukunft, in dem Klimagerechtigkeit in allen Lebensbereichen Wirklichkeit werden kann.”, heißt es auf der Website. 

Abseits des Massentourismus wird erkundet, was Wien nachhaltiger, kühler und lebendiger macht. Dazu gehören grüne Fassaden, Solardächer, Gemeinschaftsgärten und vieles mehr. Man kann aus mehreren verschiedenen Touren wählen, wie zum Beispiel einem Spaziergang zum Thema Klimaschutz in der Wiener Innenstadt, einer “Weniger ist mehr” Tour mit Fokus auf Konsum und Nachhaltigkeit im 7. und 8. Bezirk, oder eine Entdeckungstour durch die innovative Seestadt. Hier findest du die aktuellen Führungen der Austrian Guides for Future.

Wandern für’s Klima in NÖ und im Burgenland 

Der Climate Walk der Wanderers of Changing Worlds ist ein Projekt der Wiener NGO Europäische Klimawanderung. Ursprünglich wäre 2021 eine Gruppen-Wanderung quer durch Europa geplant gewesen, um auf die Klimakrise aufmerksam zu machen. Durch die Covid-Reisebeschränkungen war dies jedoch nicht möglich. Deshalb entstand kurzerhand das Projekt “Climate Walk – Geh’ma Austria!”, eine Weit-Wanderung mehrerer Aktivist*innen quer durch Österreich. Am 3. Juni 2021 ging es los. Auf einer Strecke von insgesamt 1.300 km und über 34.000 hm wird Österreich seither von West nach Ost durchwandert. 

Auf der Strecke möchten die Wanderers herausfinden, welche lokalen Erfahrungen es mit Veränderungen von Landschaften, Praktiken und Lebensweisen durch die Klimakrise gibt. Lokale Medien und Künstler*innen werden dabei miteinbezogen. Zudem werden laufend Workshops angeboten. Auf dieser Website bekommst du nähere Infos, auch zur genauen Routenplanung und Anmeldung zum Mitwandern.

Den Climate Walk erwähnen wir in diesem Artikel bewusst in den Abschnitten Niederösterreich und Burgenland, da man sich für die Etappen in diesen beiden Bundesländern (welche im August und September stattfinden) noch zum Mitwandern anmelden kann. 

Im Burgenland findet beispielsweise am 5. September auch ein Workshoptag des Climate Walks statt. Dabei wird in Neusiedl am See das Thema Wasser behandelt. 

Klima und ich: Ausstellung in St. Pölten 

Im Haus für Natur in St. Pölten kann man noch bis 29. August eine Sonderausstellung zum Thema Klimawandel besichtigen. Thematisiert werden der steigende Energieverbrauch unserer Gesellschaft, die Entstehung der Treibhausgase sowie das 2-Grad-Ziel. “Die Ausstellung will informieren und inspirieren, im eigenen Wirkungsbereich zum Schutz des Klimas tätig zu werden.”, so die Kurator*innen. Diese Ausstellung ist auch für Kinder sehr gut geeignet. Weitere Infos findest du hier

Fauna, Flora und das Klima in Vorarlberg erleben 

Im Naturschau-Museum inatura in Dornbirn gibt es derzeit eine spannende Sonderausstellung mit dem Titel “Klimawissen frisch serviert”. Thematisiert werden Prinzip, Ursachen und Folgen der globalen Erwärmung. Dazu werden mögliche Handlungsoptionen für die Zukunft aufgezeigt. Physikalische, chemische, biologische, geologische und geographische als auch geschichtliche Aspekte werden dabei vernetzt. Die Zusammenhänge werden somit in den Mittelpunkt gestellt und durch interaktive Stationen spielerisch erklärt. Die Ausstellung ist für Kinder und Jugendliche ab 10 Jahren geeignet und läuft noch bis 6. Jänner 2022. Mehr Informationen dazu unter inatura.at

Im vorarlbergischen Brandnertal gibt es außerdem mehrere spannende Lehrpfade zu erwandern. Der Themenweg “Pflanzenwelten Brandertal” informiert über Bergkräuter- und Alpenpflanzen, während der “Tierwelten-Weg” Kinder für die heimische Tierwelt sensibilisiert. Hier mehr erfahren. 

Klimawissen für Jung und Alt in der Steiermark

“Boden in Bewegung” so heißt die aktuelle Sonderausstellung im Naturkundemuseum Graz. Thematisiert werden Hangrutschungen als Folge des Klimawandels. Dabei wird folgenden Fragen nachgegangen: Inwiefern beeinflusst der menschengemachte Klimawandel derartige Ereignisse? Welche Rolle spielen Landnutzungsänderungen? Und wie kann man sich vor solchen Ereignissen schützen? Die Sonderausstellung läuft noch bis zum 09. Jänner 2022 und richtet sich eher an Erwachsene.

© inatura

Aber auch die Jüngeren können im Joanneumsviertel einiges über Nachhaltigkeit lernen: Im Center of Science Activities (kurz: CoSA) in Graz wird in verschiedenen Spaces auf spielerische Art naturwissenschaftliches Wissen vermittelt. Im Space CoSA_Energie ist ein Spiel mit sieben Stationen rund um Klima, Ressourcen und Nachhaltigkeit entstanden. Konkret werden die Themen Energie, Mobilität, Smartphone, Kleidung, Verpackung, Ernährung und Freizeit aufgegriffen. Dabei wird vor allem auf die von der UNO beschlossenen “Sustainable Development Goals” eingegangen. Im Laufe des Spiels erkennt und hinterfragt man sein eigenes Handeln. Besucher*innen lernen Fakten und Alternativen kennen und erfahren, was globale Ziele mit uns allen zu tun haben. 

Das CoSA besucht man am besten als Gruppe. Ein Spiel dauert rund 40 Minuten. Nähere Informationen hier.  

Klimawissen erwandern und erneuerbare Energien entdecken in Oberösterreich 

Im Gemeindegebiet von St. Leonhard, im Mühlviertel, gibt es den sogenannten 3Gipfelweg, bei dem man sich neben dem Wandern über verschiedene Klimaanpassungsthemen erkundigen kann. Auf einer Strecke von knapp 21 Kilometern begeht man wie der Name schon verrät drei Gipfel (den Herzogreithfelsen, den Rehberggipfel und den Haiderberg) und kommt zudem bei 15 Stationen zum Thema Klimawandel vorbei. 

“Die Stationen sind gut gekennzeichnet und können mit einer kostenlosen App nach Eingabe der Stationsnummer via Handy gehört werden.”, so die Initiator*innen des Projekts. Nähere Infos zum 3Gipfelweg in St. Leonhard.

In Oberösterreich kannst du zusätzlich auch einiges zum Thema erneuerbare Energien erfahren. Etwa in der Klima- und Energie- Modellregion Sterngartl-Gusental. Dort werden auch Gruppen-Führungen durch verschiedene Anlagen des Öko-Energiesektors angeboten, wie z.B. durch den Windpark Sternwald. 

“Als eine von über 100 Klima- und Energiemodellregionen Österreichs versuchen wir unsere Umwelt mit Respekt zu behandeln und das Erreichen der Klimaziele intensiv zu verfolgen. Saubere Energiegewinnung aus Sonne, Wind, Wasser und Bioenergie aus der Region ist unser Ziel”, so die Projektleiter*innen. Nähere Infos dazu findest du hier.

Der Tiroler “Klima Ein&Ausblickweg” 

Zwischen Jenbach und Wattens bietet die Silber Region Karwendel am Vomperberg einen Themenweg an. Genauer gesagt handelt es sich um einen Klimalehrpfad, bei dem die Klimaerwärmung, die Geschichte unseres Planeten und unsere Umwelt thematisiert werden. In einer ungefähr 45 Minuten langen Wanderung kommt man an 20 Lehrtafeln vorbei, die vor allem Kinder für Klimawissen sensibilisieren. Mehr Informationen zum Klimalehrpfad Vomperberg gibt’s hier.

Im Hollersbacher Kräutergarten gibt es über 500 verschiedene Pflanzenarten. Das Highlight ist der begehbare Fußabdruck mit Klimaquiz.  © NPHT

Begehbarer ökologischer Fußabdruck in Salzburg 

Der größte Nationalpark Österreichs, der Nationalpark Hohe Tauern, erstreckt sich über Kärnten, Salzburg und Tirol. Im Salzburger Ort Mittersill steht das Nationalparkzentrum, wo man unter anderem in die Welt der Gletscher eintauchen kann. 

Nahe Mittersill liegt die Ortschaft Hollersbach, in deren Ortskern sich ein Kräutergarten und Bienenlehrpfad befindet. Eine Besonderheit ist der begehbare ökologische Fußabdruck in Form eines Labyrinths. Nur wer die richtigen Antworten auf die Fragen zum Klimawandel weiß, findet wieder heraus. 

Der Nationalpark Hohe Tauern sowie der Hollersbacher Kräutergarten bieten verschiedene Führungen, Workshops und geführte Wanderungen zu den Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz an. 

Nähere Infos zum Nationalpark Hohe Tauern und dem Hollersbacher Kärutergarten.

Kärnten: Gletscherwissen erlangen auf der Großglockner Hochalpenstraße

Entlang der höchsten Passstraße Österreichs, der Großglockner Hochalpenstraße, gibt es einige spannende Ausstellungen – und auch welche, die über den Klimawandel und die Veränderungen der Alpenlandschaft aufklären. Im Haus Alpine Naturschau etwa werden die Wechselbeziehungen von Fauna und Flora thematisiert. Das Einwirken des Menschen in diese empfindliche Landschaft wird einem vor allem in der Ausstellung “Gletscher.Leben” bewusst. Veranschaulicht wird dort, welchen Einfluss die Menschheit auf die Entwicklung der Gletscher hat. Es wird etwa gezeigt, wie sich der größte Gletscher Österreichs, die Pasterze, mit der Zeit verändert hat.

Mehr Informationen zu den aktuellen Ausstellungen findest du hier

In unmittelbarer Nähe zum größten Gletscher Österreichs hat man in den Ausstellungen an der Großglockner Hochalpenstraße die Möglichkeit, sich näher mit dem Thema zu befassen.  © 2020 Großglockner Hochalpenstraßen AG

Headerbild: © NPHT

Author: Lena Öller